Der Weg ist das Ziel – Folge deinem Herzen

Der Weg ist das Ziel

Das ist der Titel meines Weltreise-Blog.

Als 4 jähriges Mädchen stand ich das erste Mal auf der Bühne. Meine Kindheit und Jugend war, durch die Liebe meiner Eltern, erfüllt mit Musik, Tanz, Reisen, Freude, Kreativität und Liebe. Sie ermöglichten mir Violin-, Gesangs-, Klavier-, Alphorn- und Trompetenunterricht, Musiktheorie, ich durfte in Orchestern mitwirken, hatte Tanzunterricht in Rock n’ Roll, Trachtentanz, Hiphop und Standardtänze, durfte an Zirkuswochen teilnehmen, malen, spielen, krativ sein, backen, kochen, nähen, putzen, im Garten mithelfen, betonieren und viel viel viel viel mehr! Es ist unaufzählbar, was ich schon als Kind alles lernen, erfahren, sehen und machen durfte. Nicht zuletzt steht die Familienmusik!

Ich danke euch von Herzen, dass ihr mir das alles ermöglicht habt!

 

Als ich im Jahr 2008 nach der Tertia (Gymnasium) für 4Monate nach Irland ins „Austauschjahr“ reiste, begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Viele Entscheidungen und Wege – das Erwachsenwerden.

In Irland hatte ich die grosse Chance, sehr gut Englisch lernen zu können, was ein Grundstein für mein Leben, all meine Reisen und Kontakte ist.

Auch sah ich an der „Ballincollig Community School“ das erste Mal in die Welt des Musicals hinein, indem ich eine Rolle als Nonne im Stück „The sound of music“ hatte.

 

Das es eine Ausbildung gibt, in der ich drei Sachen, die ich gerne mache, verbinden kann, wusste ich bis anhin nicht, doch der Gedanke war hervorragend. Ich entschied mich, meine Fähigkeiten in den Sparten Musik (Gesang), Tanz und Schauspiel zu verbessern und durfte den Lehrgang „Musical“ an der Musicalfactory Luzern absolvieren (2009/2010).

Täglich hartes Training in verschiedenen Tanzstilen, die Suche im Innern nach Gefühlen, die in Monologen zum Ausdruck kommen sollten, verschiedene Gesangstechniken lernen, Hoch’s und Tief’s… in der Musicalfactory lernte ich sehr viel. Ich genoss Unterricht in Ballett, Jazz, Stepptanz, Modern, Musicaldance, Sprechunterricht, Improvisationstheater, Monologe, Assaf (Kräftigungstraining), Gesangsunterricht und Ensemble. Es war ein grosser und guter Grundstein für mich in vielen Bereichen.

Dann ab Februar 2010 die Aufnahmeprüfungen, damit ich an einer Musicalschule studieren kann. Diese liessen mich weiter in die Welt des Musicals einblicken. Ich bemerkte, wie ich mich durchs Musical (stets auf der Suche nach „Welcher Typ bin ich?“, „Wie wirkt es äusserlich?“, „Du musst frech sein!“, „Alles was zählt ist auffallen“, „Du musst abnehmen“…) immer weiter von mir selber entfernte und in eine oberflächliche, showgeprägte Welt eintauchte.

Nach drei Monaten Aufnahmeprüfungen, hatte ich 2 Studienplätze zur Auswahl: die Musicalschule Osnabrück und die Bewegungstheaterschule „Dimitri“ in Verscio. Ich entschied mich für die Dimitrischule. Eine familiäre, renomierte Schule, mit einem riesen Spektrum an Ausbildungsfächern, alles auf Italienisch. Die Ehrlichkeit und „Echtheit“ aller Leute dort, waren für mich massgebend. Nachdem ich die zwei Aufnahmeprüfungen (Vorprüfung und 3tägige Aufnahmeprüfung) bestanden und von 450 nur noch 20 Studenten übrig waren, gabs noch 3 Monate Probezeit. Auch die bestand ich und durfte als eine von 13 bleiben. Nebst dem Erlernen der italienischen Sprache, hatte ich Unterricht in den Fächern Jonglage, Clownerie, Improvisation, Theater, Tanz (Ballett, Jazz, Modern, Stepptanz), Akrobatik, Gesang (Chor), Rhythmus, Musiktheorie, Musikgeschichte und Theatergeschichte. Die Akrobatik wurde mir zum Verhängnis und ich verunfallte zwei Mal. Nach dem 2. Unfall (und vielen kleineren Verletzungen), als ich auch mit meinem Arzt und Therapeuten gesprochen hatte, entschied ich mich für meine Gesundheit und ich brach das Studium an der Dimitrischule ab, jedoch mit einem grossen Erfahrungsschatz im Rucksack.

Eine Auszeit im Kräutergarten in Graz, öffnete mir eine neue Tür. Das Arbeiten mit Kräutern, Herstellen von Salben, Tinkturen, Ölen…eine „heile“ Welt.

Schon als Kind mochte ich es, Kräuter zu sammeln und trocknen, eine „Hexensuppe“ zu machen oder mich über Kräuter zu informieren. Auf der Suche, was es für berufliche Möglichkeiten gibt, mit Kräutern, stiess ich auf die Heilpraktikerausbildung. Arbeiten mit Menschen, Menschen helfen und heilen auf „natürliche“ Weise, klingt sehr gut.

Ich entschied mich, die Ausbildung an der Josef Angerer Schule in München zu machen, welche praktisch ausgelegt ist, im Gegensatz zu den Schweizer Schulen. Erstes Jahr = Theorie. Ich erlernte die Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Körpers. Doch in diesem Jahr lernte ich überaus mehr: „Was ist Krankheit?“, „Was ist gesund?“, „Warum wird der Mensch krank?“, „Schulmedizin-Alternativmedizin, wo liegen die Unterschiede?“, „Wie kann man einen Menschen heilen?“…alles Fragen, die ich mir stellte und versuchte Antworten darauf zu finden. Ein Prozess, welcher mich ein Stück weit zu mir zurück führte und mich vieles hinterfragen liess.

In diesem Jahr arbeitete ich neben der Ausbildung auch sehr viel, was mich in meinem Leben auf verschiedenen Ebenen weiter brachte. Ich verteilte Zeitungen, arbeitete in der Küche, machte Gärten winterfertig, arbeitete im Service, als Promillecop, als Model und die zwei Arbeiten, die mich persönlich am weitesten brachen, waren Musikalische Früherzieherin und Honorarkraft in einer Heilpädagogischen Tagesstätte. Wenn ich neben der Ausbildung und Arbeit noch ein bisschen Zeit hatte, so war ich beim Tanzen (Salsa, Bachata, Merengue) mit Dalibor (mein Tanzpartner).

In der Ausbildung begann ich mir immer mehr Fragen zu stellen: „Warum kommen die Leute zum Heilpraktiker?“, „Warum findet die Heilpraktikertagung im teuersten Hotel Münchens statt, was absolut gar nichts Naturverbundenes an sich hat..?“ und und und. Immer wie mehr kam das Bedürfnis in mir hoch, zu wissen, wo und wie man ursprünglich heilt in Urvölkern. Ohne Tabletten, Globuli oder sonstigen Präparaten. Gibt es Völker, die die „Natürlichkeit der Natur“ zum Heilen benutzen oder sogar im Einklang mit der Natur leben? Was ist „Heilen“?

Ich entschied mich, meinen Rucksack zu packen, meine Ausbildung zur Heilpraktikerin zu unterbrechen und mich auf den Weg zu machen, „Heilung“ zu finden.

 

Erste Station Venezuela – der Weg zum Ursprung.

Meine 1. Lektion lernte ich schon auf der Reise, als ich ohne Geld, ohne Wasser und Essen, allein in einer fremden Stadt in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht spreche, stand; VERTRAUEN.

Im Dschungel bei den Warao-Indianer sah und lernte ich sehr viel. Ein Volk, das ohne Technologie lebt, morgens „aufsteht“ aus der Hängematte, welche wie etwa 10 andere unter einem Blätterdach hängt, sich auf die Suche nach der Nahrung des Tages macht, die Wäsche im Fluss wäscht und Jeder ein Teil des Ganzen – der grossen Familie – ist. Alles was sie zum Leben und Überleben brauchen, lebt im Fluss und im Dschungel. Wasser, Tiere und Pflanzen.

Es gibt ein Wort auf Warao: „Yakera“, es bedeutet alles Positive (schön, gut, wie geht es dir?, heil…).

HEIL SEIN, IST DIE WELT SEHEN MIT DEN AUGEN VON YAKERA.

Was hier die Leichtigkeit der Menschen und die Freude an jedem neuen Tag ausmacht, hab ich auch gelernt; Ich hab hier nie! Jemanden über seine Vergangenheit reden hören! Was gewesen ist, kann man weder verändern noch auslöschen, es war. Ja, es war. Es ist nicht mehr, weshalb dann darüber diskutieren? Hier spricht jeder vom „Jetzt“ oder er sieht freudig seiner Zukunft, jeder Minute, die ein Geschenk ist, entgegen. LEBEN.

Nachdem ich total von den Moskitos im Dschungel verstochen war, wusste ich, es ist Zeit zu gehen. Ich folgte meinem Herzen (im wahrsten Sinne des Wortes!). In der Stadt Maturin, wurde ich herzlich empfangen von der Familie von José Jesus. Ich durfte eine Woche bei ihnen wohnen und wurde ein Teil der Familie. Nene (José Jesus) zeigte mir den Weg, dass ich wieder sehen konnte, was das Wichtigste ist im Leben; FAMILIE.

Die Familie ist das Höchste, das wir haben. Es ist für mich das grösste Geschenk, eine mit so viel Liebe erfüllte Familie zu haben. Ich danke euch! Ich liebe euch!

Erste Station Venezuela – der Weg zum Ursprung, ja ich hab meinen Ursprung wieder gefunden – ich bin heil.

Ich begann über meine Zukunft nach zu denken, wo will ich hin, was möchte ich machen, wo führt mich mein Ursprung hin, was bin ich, was macht mich aus?

Geht der Weg auf der Weltreise weiter? Um weiter zu reisen, muss ich Arbeit finden. Wo will ich denn überhaupt noch hin? Meine Fragen sind beantwortet – ich habe viel gelernt und mich wieder gefunden. – Der Weg ist das Ziel!

Alles, was ich bisher in meinem Leben gemacht hab, ist ein Teil des grossen Ganzen.

Im Moment bin ich in Malaga (Spanien) bei Thesi und Markus. Meine Reise hat mich hierher geführt um über meine Zukunft nachzudenken. „Ich setze mein Puzzle zusammen, um zu sehen was meine Zukunft ist.“ Im Moment kann ich einen Teil des Bildes erkennen, es führt mich in Richtung „Bühne“, jedoch will ich mir die Zeit nehmen, das Bild nicht nur teils zu erkennen, sondern es sehen zu können.

 

YAKERA.

Eure Barbara Lorien

 

 

Reise nach Venezuela und die ersten 13 Tage hier!!

Hi zusammen! Endlich kann ich wieder einmal etwas reinschreiben, ich hab Internet!! 🙂

 

Der letzte Tag in Schweden-was für ein wunderbarer Tag!

Ich durfte wählen wo es hingehen soll-mein Wunsch war es nochmals zurück in die Kindheit zu reisen…

Wir fuhren nach Vimmerby in die „Welt der Astrid Lindgren“!! Mami und Papi, vielen Dank für diesen unvergesslichen Tag!

Nach dem Aufstehen machte ich mich zurecht-zurückversetzt in die Kindheit-rote Strümpfe, kurze Jeanshose, blaues Oberteil mit pinkigem Strumpfhosenoberteil darunter und die Haare à la Pippi Langstrumpf. Als ich das Frühstück auf dem Tisch bereit stellte, sah mich Thesi an als hätte ich eine totale Modische-Geschmacksvertauchung (und das an ihrem Hochzeitstag!), bis ihr bewusst wurde, dass wir ja heute in die Astrid-Lindgren-Welt fahren 😉

So fuhren wir nach dem Frühstück los. Weil auf dem Flyer nichts stand von einer Ermässigung für Studenten, sondern nur für Pensionierte und Kinder, fragten wir uns ob es wohl möglich ist, dass ich als 12 Jährige durchgeh.

Ein Versuch ist es wert: Es hat geklappt!!!! Juhuiiiiiii!!!!! Innerhalb kurzer Zeit wurde ich 8 Jahre jünger!! Ich genoss es den ganzen Tag 12 Jahre alt zu sein, durfte deshalb auch die Rutsche für bis zu 15Jährige benutzen (die Beule am Kopf die es davon gab nahm ich gerne in Kauf um dafür einmal runter zu fahren ^^), durfte in die kleinen Häuschen hinein inkl. der Villa Kunterbunt!!!, bekam eine Kinderportion Spagetthi zum Mittagessen und durfte mich sogar auf den „Kleinen Onkel“  setzten.

Eine Welt, die die Kinderherzen aufblühen lässt!

Am Abend nach einer Waffel mit Konfitüre und Sahne sind wir dann wieder Richtung Haus gefahren.

Dann hiess es Packen-das Wichtigste in den Rucksack, den Rest in eine Tüte, die wieder in die Schweiz zurück geht. Derweilen als ich packte, backte mir Thesi eine superleckere, riesengrosse Feigen-Tailleaule und Markus suchte die Route heraus, damit wir morgens um 6 Richtung Kopenhagen losfahren können.

(Fotos zu diesem Tag auf furo.ch unter Blog)

Nun war es soweit (14.08.12): Der Tag des Abschieds.

Um 6 Uhr in der Früh fuhren wir los, Richtung Flughafen Kopenhagen. Erstaunlich schnell sind wir dort angekommen. Ich checkte meinen Rucksack ein, dann genossen wir alle noch den Reissalat, den Thesi am Vorabend auch noch vorbereitet hatte, dann hiess es Abschied nehmen. Auch Peter schrieb noch in letzter Sekunde aufs Handy von Markus um mir alles Gute zu wünschen!

Ich danke euch für diese wunderbare Zeit, die wir in Schweden noch geniessen durften und für eure Liebe! Ihr seid die beste Familie die man sich wünschen kann-unersetzlich! <3 God bless you!

Auf, auf meinen Weg.

Kaum am Gate angekommen, schon konnte ich einsteigen. Ab nach Lisbon (Portugal)-alleine.

Ankunft (meine ersten Gefühle): Ich kann die Sprache nicht, war noch nie in Portugal, kenn die Kultur/Leute nicht, weiss nicht wo ich diese Nacht schlafen werde, da sich der Eine, mit dem ich über Couchsurf ausgemacht hatte, dass ich bei ihm übernachten kann, nicht mehr meldete bzw. nich ans Telefon ging als ich ankam, Leute die mich anstarrten..ein Gefühl von ziemlicher Verlorenheit. Ok, dachte ich mir, was nun?!

Ich entschied mich zum Touristenbüro im Flughafen zu gehen, mit den Fragen: „Wo kann ich heute Nacht günstig übernachten?“ und „Was muss ich unbedingt sehen von Lisbon (weil ich nur eine Nacht hier bin)?“ Die Frau am Schalter gab mir einen Stadtplan und eine Liste mit Hostels (Das gibt sie wahrscheinlich jedem) und sie sagte mir ich soll mit dem Bus in die Stadt fahren.

Nachdem ich den Bus gefunden und mir ein Ticket gekauft hatte, stieg ich ein und suchte mir auf der Fahrt ein Hostel raus, nach dem Motto „Welcher Name klingt am Besten“. Als ich mich für eines entschieden hatte, suchte ich auf der Karte die Strasse raus, wo das Hostel ungefähr sein sollte. Ich stieg an der nächstgelegenen Haltestelle (nach ungefähr 30 Minuten Fahrt) aus, wusste danach aber überhaupt nicht wo ich genau bin. Auf der Suche nach Strassennamen, die auch auf der Karte vorhanden sind, verlief ich mich und landete 40 Minuten später zufällig wieder am Ort wo ich aus dem Bus ausgestiegen bin.

Das Zentrum von Lisbon ist sehr schön, wenn man aber ein bisschen weiter rausgeht, sieht man viele heruntergekommene Häuser und Slum’s.

Ich fragte eine Dame ob sie mir nicht sagen könnte wo ich genau bin auf der Karte. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich zu der Strasse, die ich gesucht hatte. 😉 Auf dem Weg zum Hostel (die Hauptgasse der Stadt entlang) gab es viele Strassenkünstler: Jungs am Breakdancen, zwei Damen am Flamenco tanzen, ein Afrikaner mit Trommeln und allem worauf man schlagen konnte (Pfannen etc.), ein Saxophonist und vieles mehr.

Angekommen beim „Travellers House“ (Hostel), wurde ich freundlich empfangen, konnte endlich mein Gepäck abstellen und ein Brasilianer (der dort arbeitet) zeigte mir das Hostel und mein Zimmer. Es gab nur noch ein Bett, dass frei war (so zu sagen hat es auf mich gewartet); In einem 4er Zimmer (mit drei Jungs). Alle sind auf der Reise oder machen Ferien, so hatten wir viel zu reden! Der eine „Brad“ kam aus Texas, mit dem tanzte ich am Abend noch Salsa und Merenge und er brachte mir den traditionellen Tanz von Texas bei, die anderen beiden kamen aus Frankreich (mit ihnen ging ich am Abend noch zur hausinternen Wein-degustation). Ich sah mir vorher noch ein bisschen die Innenstadt an und ass in einem typischen Restaurant Calamares (sehr lecker!).                Müde plumpste ich dann ins Bett.

Lisbon:

 

Am Morgen (15.08.) giengs weiter. Das Frühstück hatte ich ja schon dabei: die leckere Tailleaule!!! 😉 Mit dem Bus wollte ich wieder zum Flughafen zurückfahren aber moment mal…wieso kommt den kein Bus…? Ich fragte wiederum eine einheimische Dame ob der Bus Verspätung hat. Mit einem Lächeln sagte sie mir „Einmal im Jahr streiken die Busse-das ist heute“. Super!!!!!! Nun dann muss ich halt ein Taxi nehmen, zu Fuss würde ich mein Flieger verpassen…

Wiederum checkte ich meinen Rucksack ein, ging durch die Handgepäckkontrolle und Passkontrolle. Ich dachte mir: „Nun ab zum Gate“. Ha! falsch gedacht… Nochmals Passkontrolle (zum guten Glück hab ich einen elektronischen Schweizerpass! sonst hätte ich mindestens 30 Minuten anstehen und warten müssen!). Nochmals Handgepäckkontrolle?! Mammamia! Dann einlich am Gate. Einsteigen und Abflug-ein langer Flug… (9 Stunden)

Angekommen in Caracas. Schon wieder Passkontrolle und Stempel. Diesmal hatte ich kein Glück mit meinem Schweizerpass. Ausländer=Ausländer. Eleketronisch hin oder her. Anstehen, warten. Gepäck holen und raus. Raus?!?! Als erstes kommt mir alle 2 Meter ein Security entgegen und fragte mich wo ich hin will. Hmmm.. wieso soll ich denen allen sagen wo ich hin will? Als ich dann die durchbohrenden Blicke, die nur darauf warteten, dass „Frischfleisch“ aus dem dem Flughafen kommt bemerkte, entschied ich mich lieber den Securitys zu vertrauen als einfach so raus zu latschen.. Ich sagte ihnen wo ich hin will und sie erklärten mir den Weg. „Raus, links, geradeaus, runter, rein, rechts“. So genau musste ich auch nicht zuhören, denn ich konnte ja alle 2 Meter wieder nachfragen. 😉 So fand ich zum Bus, der mich in die Stadt „Caracas“ fährt. 30 Minuten soll die Fahrt ungefähr dauern, ok. Nach 1h40 kamen wir endlich an! Was für ein Chaos!!!!!! Jeder fährt wann er will und wie er will, jeder hupt, ein riesen Stau überall-stress pur bzw. Geduld ist gefragt (was nicht gerade meine Stärke ist 😉 ). Von der Bushaltestelle gehts dann weiter mit dem Taxi (30 Minuten) zum „grossen“ Busterminal (es sah aus wie eine Tankstelle). Ich stellte mich an, um ein Ticket zu kaufen für den „Fernverkehrsbus“ nach Maturin, welcher am Abend um 21.30 Uhr abfahren sollte und ungefähr 9 Stunden dauert. Als ich an der Reihe war, sagte man mir „Es fährt kein Bus in diese Richtung von Venezuela bis Samstag“! Whaaaaaaaat?!?!?! Und nun? Nach langem Hin und Her bot mir der Typ am Schalter an, mich in eine Liste einzuschreiben und abzuwarten ob es doch irgendwo noch einen Bus gibt.

Nach zwei Stunden warten und beten dass es irgendeine Lösung geben wird, wurde ich endlich aufgerufen. Er sagte mir, dass ein Bus nach Puerto Ordaz fährt (selbe Richtung aber nicht gleicher Ort) und ich ein Ticket haben kann. Gott sei dank, ein Ticket und ein Schlafplatz im Bus!!!  Ich wollte mit Karte zahlen, doch das Kästchen war kaputt.. Ok dann halt bar. – Scheisse, ich hab zu wenig Bargeld dabei! Der Bus fährt in 5 Minuten los, ich muss mich jetzt entscheiden ob ich das Ticket haben will oder nicht (das ist meine einzige Hoffnung!) aber ich hab keine Geld….                     Ein Engel fiel vom Himmel: Ein Mann hinter mir nahm meine Hand, drückte mir den Rest, den ich brauchte um mir mein Ticket zu kaufen in die Hand, lächelte und sagte  „Jetzt kannst du dir dein Ticket kaufen“.

 

Sofort gab ich meinen Rucksack auf, damit er eingeladen werden konnte und stieg in den Bus ein. Ich suchte meinen Platz: Nr.25.                          21, 22, 23, 24, 29, 30…Hääää? Wo ist Platz nr.25? „Gibts nicht“, sagte ein junger Mann zu mir, der gerade daneben sass als er bemerkte, dass ich auf der Suche nach meinem Platz war. Ich setzte mich neben ihn, da es der einzige Platz war, der noch frei war. Johnny ist ein sehr lieber Kerl und wir plauderten noch lange. Während der Fahrt, bezahlte er mir was zu trinken (da ich immer noch kein Bargeld hatte), unterstützte mich und erzählte mir ein bisschen was über sein Land (Venezuela). Es wurde eisig kalt im Bus, da sie die ganze Zeit die Klimaanlage laufen liessen.

Johnny erklärte mir, dass die Busse nicht mehr fahren können, weil eine Brücke eingestürzt ist und dieser Bus nun ausnahmsweise eine alternative Route nimmt, welche 2 Stunden länger dauern wird. Das heisst ich werde ungefähr am nächsten Morgen um 7.30 Uhr ankommen, ok.

Wir fuhren durch wunderschöne Landschaften in Venezuela, dazwischen immer wieder kleine Dörfchen, Häuser und Ranches.

Die Busreise nahm kein Ende…Nach 15 Stunden kam ich endlich in Puerto Ordaz an!!!! Nun brauchte ich umbedingt Bargeld. Johnny wohnt in Puerto Ordaz, rief seinen Kumpel an, welcher uns sein Auto bracht, damit er mich zum nächsten Geldautomaten fahren konnte. Automat ausser Betrieb…Ok, nächster Automat. Erkennt meine Karte nicht?? Was ist los? Johnny musste leider zur Arbeit, brachte mich aber noch zum grossen Einkaufszentrum (wo ich in einer Bank nachfragen soll was mit meiner Karte nicht in Ordnung ist) und zeigte mir den Weg, wie ich danach die Autos finden kann, welche mich nach Tucupita bringen, wo ich hin musste. Er sagte mir, ich soll auf keinen Fall mehr bezahlen als 10 Bolivar um nach Tucupita zu kommen (Insiderwissen 😉 ). Er verabschiedete sich von mir, sagte „Ich wünsch dir alles Glück der Welt, sei vorsichtig und God bless you“.

Ich watschelte ins Einkaufszentrum und suchte eine Bank; es gab viele. Die Erstbeste nahm ich und stellte mich an. Warten-warten-warten-warten……nach 1 Stunde war ich endlich an der Reihe am Schalter. Alles was mir die Dame zu sagen hatte, war „Was ist das für eine Karte? Und was ist das für ein Pass? – Kennen wir nicht, nehmen wir nicht.“ Toll…Auf zur nächsten Bank. Wieder wartete ich 1h30! Die Dame hatte mir auch nicht viel mehr zu sagen. Sie meinte ich soll zur Bank vis-à-vis gehen, die nehmen so komische Karten wie meine. Ich glaube sie wollte mich einfach nur loshaben. Natürlich war ich genauso erfolglos in der nächsten Bank wie in den anderen Beiden, nur dass ich diesmal keine Geduld hatte und mich einfach vorne reinquetschte um sofort zu fragen ob sie diese Karte nehmen.

Und nun? Bei einem Infostand erkundigte ich mich nach einer Wechselstube oder irgendetwas woher ich Geld bekommen kann. Nichts….

Kurz gesagt: Ich hab kein Geld, meine Karten funktionieren nicht, auf meinem Handy hab ich noch umgerechnet 80Rappen Guthaben und ich kenne hier niemanden der mir helfen könnte…

Soll ich meine Bank anrufen? Nein, kostet zu viel und die können mir hier auch nicht helfen.

So zusagen: Schachmatt, denn umdrehen kann ich ohne Geld auch nicht…

Mein einziger Hoffnungsschimmer war: Anthony anrufen. Das ist der Besitzer von der Delta Lodge, wo ich hingeh. Seine Frau nahm das Telefon ab, welche mich weiterreichte an die Tochter, welche Englisch sprach. Ich erklärte ihr meine Situation (was mir sehr peinlich war, da sie mich noch nicht mal kannten und ich schon ziemlich in der Scheisse stand^^). Sehr zuvorkommend antwortete sie mir: „Keine Panik, ich such eine Lösung und ruf dich dann zurück“.

Ich wartete. Nun war auch noch die Batterie meines Handys am blinken. Neeeeein!!! Mein Adapter funktioniert hier nicht. Das heisst, wenn jetzt die Batterie ausgeht bin ich nicht Schachmatt sondern Schachplatt…

Bitte halte durch!

Die Stunden wurden immer länger, da mir mein Wasser schon am Morgen ausging und die Sonne bei 38-40 Grad immer unerträglicher wurde..Meine einzige Rettung, dass ich nicht auch noch verhugere war die Tailleaule von Thesi!!!! Das war das einzige, dass ich zu essen hatte seit ich in Lisbon losgefahren bin..Danke!!! <3

Endlich kam ein Rückruf! Sie sagte mir, ich soll bleiben wo ich bin, es werde mich ungefähr in einer Stunde jemand anrufen, mir sagen wo ich hingehen soll, mir Geld geben, mich in ein Hostel bringen (da es schon zu spät war um weiter zu fahren), am nächsten Morgen zum Flughafen bringen und übergeben an jemand anderen, welche mich dann nach Boca de Uracoa bringen wird wo ich mit dem Boot dann zur Lodge gebracht werde.

Das hört sich nach einem Plan an! Ich war ihr sooo dankbar!!

Nun musste eifach meine Batterie durchhalten bis mich die Person anruft…Ich betete dafür…!

Der liebe Gott meinte es gut mit mir: Ich bekam einen Anruf. Diego. Er warte auf mich am anderen Ende des Einkaufzentrums. Wir fanden uns, ich war gerettet! Er brauchte auch Geld, jedoch spukte auch bei ihm der Automat. Beim 5ten Automaten hatten wir Glück! Irgendwie hat mich das beruhigt, dass es nicht an mir liegt, sondern dass auch Einheimische Probleme haben Geld zu bekommen 😉

Er kaufte mir was zu Essen, zu Trinken, brach mich zu einem Hostel, bezahlte auch dies für mich und gab mir noch etwas Bargeld. Diego ist eine Engel!

Er verabschiedete sich und sagte mir, ich soll am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder an der Rezeption sein.

Duschen- was für ein Privileg nach 3 Tagen Reise!!!! Danach schlief ich wie ein Baby, nach diesem Tag Unwissen, Verlorenheit, Warten, Hoffen und Beten, dass er irgendwie gute enden wird.

 

Morgens um 7 Uhr holte mich Diego wieder ab, brach mich zum Flughafen und übergab mich an eine nette Dame. Sie fuhr mich zusammen mit zwei Italiener (Luisa und Sergio) nach Boca de Uracoa. 2 Stunden über Fahrt über Strassen mit riesengrossen Schlaglöchern!!! Wieder sah ich sehr viel von Venezuela, es wurde immer grüner, immer mehr Tiere, der Delta…wunderschön.

In Boca angekommen, gings weiter mit dem Boot. 1 Stunde fuhr uns Alexis (er arbeitet auch in der Delta Lodge) durch den Dschungel über den Delta.

Endlich angekommen!!!!!!

 

Zusammenfassung der 4 tägigen Reise!!!!:

Schweden-Kopenhagen                            4 Stunden       Auto

Kopenhagen-Lisbon Flughafen                 4 Stunden       Flugzeug (Easyjet)

Lisbon Flughafen-Lisbon Zentrum           30 Minuten     Bus

Lisbon Zentrum-Lisbon Flughafen           30 Minuten     Taxi

Lisbon-Caracas                                         9 Stunden       Flugzeug (TAP)

Caracas Flughafen-Caracas Zentrum      1 Stunde 40 Min        Bus

30 Minuten     Taxi

Caracas-Puerto Ordaz                            15 Stunden     Bus

Puerto Ordaz-Puerto Ordaz Flughafen   20 Minuten     Auto

Puerto Ordaz-Boca de Uracoa                  2 Stunden       Auto

Boca de Uracoa-Delta Lodge                    1 Stunde                     Boot

 

Total reine Reisezeit:                                  38 Stunden 30 Minuten

Was für eine Reise!!!!!

 

Eine total neue Welt! Kein Empfang auf dem Handy, kein Telefon, nur sehr selten Internet.

Die Leute hier, ein Gemisch aus Einheimischen (Warao Indianer), Arbeitenden (aus versch. Nationen inkl. Venezuela) und Touristen.

Ich bekam ein Zimmer (ein Häuschen gemacht aus Baumstämmen, eingefasst mit stabilem Moskitonetz und überdacht mit den Blättern von der Temiche-Palme), mit Toilette, Dusche und Waschbecken. Natürlich ist alles Wasser, das man hier benutzt aus dem Delta (Fluss). Nur das Trink- und Kochwasser kaufen sie in grossen Flaschen.

Nachdem ich alle Sachen in meinem Zimmer deponiert hatte, gabs auch schon Mittagessen.

Ich ass zusammen mit den Einheimischen.

Währenddessen und danach lernte ich alle kennen:

Der Besitzer; Anthony

Sein Assistent; Jesus

In der Küche; der Chefkoch Daniel, seine Frau Gloria, ihr Kind Loriana, die andere Chefköchin Carolina (Daniel und sie wechseln sich ab), ihr Kind Estrella, Omaira, Carolina chiquita und Jesus (ein anderer Voluntario aus Venezuela).

Putzfrauen; Marisol, Irene, Elina

Die Mechaniker; Ronny und Alcadio

An der Bar/Rezeption mir mir: Eva

Boote; Alexis, Marco, Orlando, Rudy

Häuserbauer; Carlo, Gregorio, Carlo, Yanez, Jesus

Der Kenner des Dschungels und das „Markenzeichen“ von hier; Genaro (er ist unglaublich, er sieht alles das sich bewegt! eines Nachts als wir mit dem Boot unterwegs waren, sah er aus 50m Distanz eine Schlange irgendwo im Baum oben!!!)

 

Als ich ausgegessen hatte, setzte sich Alexis wieder neben mich mit etwas in der Hand; eine riesen Made! Er legte sie mir neben meinen Teller und meinte „Spar sie dir fürs Zvieri (Brotzeit) auf!“. Dankend lehnte ich ab und antwortete. „Ich glaube die wird dir besser schmecken als mir.“ 😉 Alle lachten!

Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, erklärte man mir meine Aufgaben, was wie läuft.

Meine Hauptaufgaben sind: Rezeption (Betreuung der Gäste, Schlüsselausgabe und Aufbewahrung, Koordination der Boote), Bar (Getränkausgabe inkl. Cocktails mixen, auffüllen, das Inventario machen aller Getränke, Abrechnung der Gäste und einkassieren), Bar öffnen und schliessen, Getränke bereitstellen für Exkursionen, Dekoration (mit Blumen) der Bar und Tische und manchmal helfe ich noch etwas in der Küche oder beim servieren. Klingt nach sehr viel ist aber eigentlich sehr sehr wenig! Ich habe sehr viel Freizeit, in der ich tun kann was ich will. Zeit zum SEIN!

Am ersten Abend als ich hinter der Bar ein bisschen sauber machte, kam Marco herein und fragte mich: „Hast du Angst?“. Ich antwortete: „Vor dir? Nein, wieso?“. Er zog seine Hand von dem Rücken hervor und hielt sie mir vor meine Nase. Uaaaaaaaaaaaaaaa, eine Tarantula!!!!!!!!! Eine riesige, fette, schwarze Spinne!!!!! Ich schrie und zuckte zurück. Alle Jungs hatten sich hinter der Bar vesteckt um zu lauschen wie ich reagieren werde. Natürlich begannen alle lauthals zu lachen als sie mich schreien hörten. 😉

In der ersten Nacht hatte ich Schiss überhaupt schlafen zu gehen, denn nach ungefähr neun Uhr, wenn der Generator abgestellt wird, gibts kein Licht mehr. Nur noch Fackeln am Weg entlang und eine Kerze im Zimmer. Nach der Tarantula und allen anderen Gruselgeschichten, die sie mir erzählten (was es alles für Tiere gibt), kostete es mich viel Überwindung. Doch kurz vor dem Zubett gehen, sagte mir Eva noch, dass Tarantulas eigentlich von den Menschen Angst haben und eher weggehen als sich annähern. Das beruhigte mich ein wenig, so ging ich, nach dem Schliessen der Bar, doch in mein Häuschen und legte mich ins Bett.

Jede Bewegung oder Laut der Tiere hört man als wäre es diekt neben dem Kopfkissen, da der Dschungel nur durch ein stabiles Moskitonetz vom Bett getrennt ist.

Trotz all dem schlief ich wunderbar inmitten des Dschungels!

Ich glaube es würde mir mitlerweile schon fast fehlen, wenn ich keine Tiere hören würde: das Schreien der Affen, das Knurren von Tigern oder vom Puma, das Zwitschern der Vögel, das Quaken der Frösche, das Zischen der Schlangen, oder aber auch das Runterfallen einer Kokosnuss 😉 Morgens beim Aufstehen seh ich von der Toilette aus in den Dschungel; ich seh Kolibris, Schmetterlinge und aller Art Vögel.

Die Natur hier ist unbeschreiblich! Keine Maschinen, Autos, Verkehr, Strahlungen und so weiter.. pure unberührte Natur.

Die Menschen sind genauso unverstellt, natürlich und haben eine unglaubliche Ausstrahlung.

Alle sind sehr herzlich!

Manchmal darf ich auch mit auf Exkursionen!!!

Als ich das erste Mal mit durfte fühlte ich mich „Frei“!

Wir gleiteten mit dem Boot über den spiegelglatten Delta, worin sich der Himmel in all seinen Farben wiederspiegelt, eingehüllt vom Grün des Dschungels. Ein Gefühl von Freiheit, Fülle, Reinheit, Verbundenheit, Glück und Liebe überkam mich.

Vorgestern durfte ich einen ganzen Tag mit auf Exkursion! Wir fuhren in kleinere Flüsse hinein immer tiefer in den Dschungel. Wir stoppten. Als erstes stellten wir Brot her mit Mehl, Wasser und Salz. Wir machten ein Feuer und backten das Brot (Fladenbrot). Derweilen machten wir einen Salat, welcher wir dann zusammen mit dem Brot genossen. Nach dem Essen fuhren wir mit dem Boot noch ein Stückchen weiter um durch den Dschungel zu wandern. Dass man durch einen Dschungel rennen kann (wie man dies oftmals in Filmen sieht) ist ein riiiiiesen Fake!! 😉

Mit einem Dschungelmesser, womit man die Äste durchtrennt die im Weg stehen, rückt man Stück für Stück vorwärts.

Durch Sumpf watet man mit den kniehohen Gummistiefeln (wobei man manchmal auch tiefer sinkt, wenn man nicht aufpasst;-) ), man schwingt sich mit Lianen à la Tarzan über kleine „Pfützen“. Die Wurzeln der Bäume benutzt man als kleine Inseln.

Nach einem Weilchen hatte ich den Dreh raus und der Rest der Gruppe (inkl. Marco, der uns führte) begannen mich „Jane“ zu nennen, da sie grössere Schwierigkeiten hatten und nicht so risikofreudig und schnell durch die Bäume rannten wie ich. Ich beginne den Dschungel mehr und mehr zu lieben.

Natürlich erzählte uns Marco auch sehr viel über die Bäume und Pflanzen die wir antrafen. Er fügte immer noch (auf Englisch, was die anderen nicht verstanden) hinzu, wofür man die Pflanzen braucht (Medizinisch) und wie man sie verwendet!! Ich notierte natürlich alles sofort in meinem Tagebuch!

Was wir so antrafen:

El Flor de Cacao: Die Blume des wilden Kakaobaumes

MentholBaum: Sein Harz riecht nach Menthol (Arzneimittel)

WasserBaum: Wenn man ihn aufschneidet fliesst Wasser heraus wie aus einem Wasserhahn!

BlutBaum: Wenn man die Rinde abschneidet, beginnt er zu Bluten (rot!!)

Palmito: daraus kommt das Palmherz, dass man auch in der Schweiz kaufen kann. Dieser Baum wächst 7 Jahre lang, damit man 20cm vom obersten dünnsten Teil des Baumes das Innerste gebrauchen kann!!!

Viele Früchte wie z.B. die Moriche-Frucht, Kokos…

Tiere: Kapuzineraffen, rote Affen, Papageie, Vögel (einer sieht aus wie eine Mischung zwischen einer Ente und einem Hahn^^), Skorpione, Termiten (Ameisenartige Dinger, die sehr viel Protein enthalten. Sehr lecker übrigens!! Einfach auf die Hand krabbeln lassen und ablecken ^^ das ist kein Witz!) hahahah

und leider gibt es auch sehr viele Moskitos hier! (zum Glück Schweizer-Mücken! Jeden Tag pünktlich von 4-6 und 18-20 Uhr). Daran hab ich mich leider bis heute noch nicht gewöhnt, ich bin total verstochen…Nun ja ich arbeite daran, dass ich jeden Tag ein bisschen bräuner werde, damit sie mich irgendeinmal nicht mehr unterscheiden können von den Einheimischen 🙂

Nach der Dschungelwanderung gings mit dem Boot weiter. Wir sahen Süsswasser-Delfine! Danach angelten wir. *Petri heil*. Wir fischten Piranias! Und das mit einem Stecken, Schnur und ein bisschen Fleisch vorne dran 😉 Trotz Piranias sind wir danach im Delta schwimmen gegangen 😉 Herrlich! (Ich geh übrigens fast täglich im Delta schwimmen, denn es ist so ziemlich die einzig wahre Abkühlung). Zum Abschluss der Tages-Exkursion besuchten wir dann noch die grosse Waraofamilie. Wir sahen wie sie leben. Alle schlafen unter einem Dach in Hängematten, jeder hat seine Aufgabe (es gibt Fischermänner, eine Frau macht Hängematten:es dauert ungefähr einen Monat eine zu machen!, einige Waschen die Kleider im Delta, einige Kochen, einige gehen Jagen oder Sammeln, die Kinder machen Handwerke oder spielen……).

Alle helfen allen und alles gehört allen. Besitz ist hier sowieso ein Fremdwort. Man braucht die Sachen und gibt sie weiter. Als Beispiel; Jemand macht eine Kette. Er schenkt sie jemandem. Der trägt sie und die Kette zaubert ihm jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht und erfüllt sein Herz. Wenn die Zeit gekommen ist, schenkt er sie weiter, um das Herzen eines Anderen zum Leuchen zu bringen. So hat jeder ein Stück Liebe, dass er täglich geschenkt bekommt und weiter geben kann.

 

Ein paar andere Highlights die ich in den letzten 13 Tagen hier erlebt habe waren:

-Ein Geschenk von Marco: (die Jungs die mit den Booten unterwegs sind, bringen mir sowieso oftmals Geschenke mit von den Exkursionen); er holte aus dem Dschungel Krebse, kochte sie für mich und gab mir einen Crash-Kurs in Krebsessen! Danach genossen wir zusammen die beiden Krebse! Lecker!!!!

-Ich holte Kokosnüsse vom Baum, wir schneideten sie auf, tranken die Milch daraus und assen zum Schluss noch das Fleisch

-Die Katze, die vor paar Tagen aus dem Dschungel kam, hatte noch keinen Namen, also taufte ich sie Johnny 😉

(Wir haben hier als Haustiere 3 Hunde, eine Katze, ein Tier das aussieht wie eine Mischung zwischen einer Ratte und einem Schwein^^, eine Schlange und ein Puma.)

Viele Einheimische haben als Haustiere auch noch Papageie, Kapuzineraffen, Rinder/Kühe oder so was ähnliches….

 

-Waschtag: Waschmaschine? Was ist das? Wir haben hier ein Topf der aussieht wie eine risengrosse Teigmaschine. Da wirft man seine Wäsche, Wasser und ein bisschen Pulver rein. Dann drückt man einen Knopf (ja es gibt einen Knopf!!!!) und die Maschine beginnt zu waschen bzw. zu „kneten“. Einen Deckel hat diese Maschine natürlich nicht. Wenn man das Gefühl hat, die Wäsche ist sauber, drückt man wieder den Knopf und die Maschine stoppt. Dann beginnt die Handarbeit 😉 Wäsche rausnehmen und ausspühlen. Das heisst ein Waschbecken nehmen, füllen mit Wasser, auswaschen, Wasser wegschütten. Neues Wasser reingiessen, auswaschen, Wasser wegschütten……immer so weiter bis die ganze Seife raus ist (das dauert!!!). Oder man geht mit der Wäsche zum Fluss und macht dieses ganze Prozedere im Fluss, dann muss man das Wasser nicht dauernd wechseln (ist ja sowieso das gleiche).

-Die letzten beiden Nächte hab ich draussen auf einer Hängematte geschlafen!!! Ich schlief wie ein Baby-man musste mich sogar aufwecken (trotz fast 12 Stunden Schlaf!), weil ich so tief schlief und das Frühstück schon kalt wurde 😉 Es ist wundervoll, sich von der frischen Brise des Delta in den Schlaf wiegen zu lassen und die Sterne und den Mond in vollstem Schein leuchten zu sehen – ein wahres Himmelbett….

-Kayak fahren! Gar nicht so einfach, aber es macht einen heiden Spass! Zusammen mit Estrella bin ich ein bisschen in der Gegend rumgegurkt ^^

 

Ja, nun seit ihr wieder einmal ein bisschen auf dem Laufenden und könnt euch ein Bild machen wo ich hier bin und was ich so mache 😉

Übrigens das Essen hier ist auch sehr lecker! Frische Früchte vom Baum, alles frisch zubereitet, einheimisches Essen das sehr lecker ist und manchmal gibts sogar Gniocchi oder Spaghetti! 😉

Mir geht es hier also sehr gut und ich erlebe und lerne täglich sehr viele neue Sachen!

Ich hoffe es geht euch allen auch gut, ich denke viel an euch. Ich würde mich sehr freuen von euch zu hören (per Email oder Kommentar auf dem Blog).

Sobald wir hier das nächste Mal Internet haben, melde ich mich wieder!

Die liebsten Grüsse, eine Umarmung und viel innere Ruhe aus dem Dschungel

eure Barbara

Eine Woche Schweden-Erlebnisse

Wie vielseitig Schweden sein kann, haben wir in der letzten Woche zu einem kleinen Teil bereits erlebt. Besonders in Bezug aufs Wetter 😉 Ist es in einem Moment sonnig, schön und warm (wieder einmal Zeit zum stricken 🙂 )….

…. kann es im nächsten Moment nur noch so richtig „schütten“ (so muss der Grlil eben unter den Sonnenschirm ^^ )

 

Aber nicht nur das Wetter war abwechslungsreich! Wir haben auch sehr viel erlebt: eine Wanderung durch die grösste Schlucht von Südschweden führte uns zu eindrucksvollen Naturplätzen (ein richtiger Märchenwald!)…

was seht ihr…?

….. da es aber etwas sumpfig war, entschieden wir uns für einen „kleinen“ Umweg. Für 20.00 Uhr hatten wir Tickets für ein Tattoo im nächst grösseren Ort (Eksjö). Als uns unser Umweg auf eine grössere Strasse führte und wir einen Wegweiser zum Parkplatz (wo unser Auto stand) sahen und dieser 1 km zeigte und es bereits 19.40 Uhr war, sahen wir das Tattoo schon ohne uns von dannen marschieren. Der Himmel schickte uns aber einen Engel (eine Joggerin, welche ihr Auto soeben im Wald abstellen wollte und uns kurzerhand zu unserem Parkplatz chauffierte) und so fuhren wir in die Stadt und konnten uns noch – leicht verspätet – zu unseren Plätzen schleichen. Das Tattoo war mit etwa 400 beteiligten Musikern sehr eindrücklich!

Gestern war im etwa 40 km entfernten Jönköping ein Stadtfest: verschiedene sportliche Aktivitäten wurden vorgestellt, auf mehreren Bühnen spielten Bands, ein Triathlon (Vätter-Challenge), Verpflegungsstände, darunter ein Stand „Schweizer Mandeln“, die Verkäuferin konnte jedoch kein Deutsch und verwies auf ihren Chef, der Schweizer sei, aber im Moment grad nicht da sei….jaja.. die Mandeln waren aber sehr gut 🙂 .

Der Grund aber weshalb wir an dieses Stadtfest gefahren sind, war der Spätnachmittag&Abend. Auf dem Programm stand: SALSA!!                                 Dazu muss ich gar nicht viel sagen ausser: Ihr kennt mich ja 🙂

Salsa Baba fertig 1

Während ich feierte, waren ds Thesi und der Markus am spazieren und genossen die Abendstimmung…kitschig aber traumhaft schön!

Reise von Zürich nach Schweden und erste Eindrücke

04.08.2012
Verabschieden der Familie, von Freunden und von der Schweiz. Ich möchte mich herzlich bedanken bei euch allen für eure Liebe, Unterstützung und dass es euch gibt! I ha öich fest gärn u wirde öich immer i mim Härze mittrage!!

 

Nun ist es soweit: Der erste Flug Richtung Kopenhagen, dann weiter mit dem Auto nach Schweden. Jetzt noch zusammen mit meinen Eltern! Ich freue mich riesig auf die 10 Tage, die wir noch zusammen verbringen dürfen!

Die Reise war wunderbar, der Flug hatte zwar ein bisschen Verspätung und ich musste meinen Rucksack zum „Sperrgut“ bringen (erste Angstattacke hat sich zum Glück nicht bewährt, der Rucksack ist heil in Kopenhagen angekommen 😉 ), aber ich hab schon sehr viel gesehen!


Bei der Landung über Kopenhagen sah ich viele Windräder im Meer und die Brücke die plötzlich im Wasser verschwindet und unterirdisch weitergeht! Faszinierend! DAS Highlight als wir da durchgefahren sind!!

Nach einer Fahrt auf Strässchen durch Wälder und Felder sind wird dann um 2.30 Uhr morgens endlich angekommen. Wir stehen vor einem wunderschönen, roten Häuschen mit weissen Fensterrahmen und einer blauen Türe. Aussen so wunderschön und innen wie im Traum!

Gross, hell und sehr geschmackvoll eingerichtet ist mein neues Zuhause für die nächsten 10 Tage!
Nach einem kleinen Rundgang mit Fotoapparat durchs ganze Häuschen und dem Beziehen meines Zimmers und Bettes heisst es Gute Nacht.


05.08.2012


Die Sonne scheint durchs Fenster hinein – der erste Tag in Schweden beginnt.
Nach einem „ausgiebigen“ Frühstück (1Banane, Gummibrot und einer improvisierten Ovomaltine–>Milch mit geraspeltem OvoSportStängel ^^ )

sind wir mit Umwegen nach Aneby auf Einkaufstour gefahren mit unserem „kuulä Schlittä“ 😉 Ein weisser Honda Civic!! (Tolle Soundanlage, bequeme Sitze, ein super Fahrgefühl, Luxus pur).


Als wir wieder Zuhause waren, kochten wir unser Abendessen (inklusive Maden im Salat *päääää*). Der Rest war aber sehr lecker! 😉
Zum Ausklingen des ersten Tages, sind wir mit unserem Ruderboot noch eine Weile auf den See hinausgefahren, welcher direkt vor unserem Haus liegt.

Einfach herrlich, ich geniesse Schweden in vollen Zügen!

Nun wünsche ich euch allen eine gute Zeit, bis bald! Ich bemühe mich euch immer auf dem Laufenden zu halten. Take care <3

Vorbereitungen

Vorbereitungen……….:

Reiseversicherung abgeschlossen,

100000 Telefontate um Visumfragen zu klären auf allen Botschaften überlebt,

Wohnung gekündigt, ausgezogen, übergeben und Möbel eingestellt jap (an dieser Stelle ein riiiiiiesen Merssi an Brini, dass ich den letzten Monat hier in München bei dir verbringen darf!!!),

Impfungen alle über mich ergehen lassen.. ja,

dann erste Destination festlegen, alle Fluggesellschaften durchsuchen nach günstigen Flügen, Abreisetermin festlegen, Flug buchen…. jepaaaaa ich hab mein erstes Ticket!!!!

Meine Reise beginnt am 3.August in Säriswil! Von da aus werde ich mit meinen Eltern nach Winterthur fahren zu meinem Bruder und seiner Freundin. Die letzte Nacht in der Schweiz darf ich da verbringen (vielen Dank schon jetzt, ich freu mich!). Dann am 4. heisst es „Tschüss Schwiz“ und „Halla Sverige“ (Hallo Schweden)! Ich flieg von Zürich zusammen mit meinen Eltern nach Kopenhagen, dann mit dem Auto weiter nach Schweden. Dort verbringe ich dann noch zehn Tag mit ihnen in einem hübschen Häuschen am See.

Dann heisst es am 14.August Fahrt nach Kopenhagen zurück, ab in den Flieger nach Lissabon, Portugal. Dort werde ich übernachten (falls übrigens jemand eine Idee hätte wo ich übernachten könnte, wäre ich sehr dankbar 🙂 ). Am 15. geht der Flieger dann weiter nach Caracas, Venezuela, dann nach Puerto Ordaz. Dort werde ich wieder eine Nacht verbringen und am 16. geht es mit dem Bus von Tucupita zu dem Ort wo ich die erste Zeit verbringen werde!!!!  Boca De Uracoa

Hier ein paar Bilder/Eindrücke die mir geschickt wurden:

The Orinoco Delta Lodge - Click to enlargeClick to enlargeThe Simoina Camp - Click to enlargeClick to enlargeClick to enlargeIndian children enjoying the class - Click to enlarge

So, jetzt wisst ihr so ungefähr was mich erwartet. Ich werde dort arbeiten um gratis wohnen und essen zu dürfen.

Wo meine Reise dann weiter geht, lass ich offen. Mein Herz wird mich führen.

Nun zurück zu den Vorbereitungen. Im Moment versuch ich zu überlegen, was ich alles in meinen Rucksack packen werde. Packen für ein Jahr, das ist ne Herausforderung sag ich euch! 🙂

Falls mich jemand übrigens finanziell unterstützen möchte, während der Reise oder für div. Vorbereitungen, ich bin froh um jeden Franken/Euro. Wie einige schon auf meinem Brief gelesen haben, kriegt man von mir für einmalige 20Franken (15Euro) eine Karte und für monatliche Unterstützung aus jedem Land eine Karte!

Nun gut, ich glaub das Reicht mal fürs erste an Informationen, ich meld mich wieder!

Bis dann, sonnige Grüsse